Vor einigen Tagen fiel mir, weil ich in meinem Trotz der Köpfigkeit verfiel, ein Titel ein: «ich bin ein Türkenjunge - eine Migrantographie!» Ich habe auch überlegt, ob ich nicht von einer «Automigrantographie» sprechen sollte. Viele der in der dritten Generation in Deutschland lebenden und schreibenden Migrantennachkömmlinge betreiben einen egomanen sozialen Realismus und definieren ihre Schreiberei über ihre "Herkunft". Ob es Lyrik ist oder Prosa, die Hackerei auf der Tastatur, die keine Sachtexte hervorbringt, wird durch die Beschreibung dieser "Herkunft" und ihrer Folgen klassifizert, ist ein Teil der deutschsprachigen Literatur, aber eben keine deutsche Literatur. Wie die Autorinnen und Autoren stehen auch ihre Texte mit einem Bein in einer anderen vermeintlichen Heimat, als hätten Menschen, die einen künstlerischen oder schriftstellerischen Weg einschlagen eine solche. Die Spießigkeit dieser bürgerlichen Schreibe, die sich nach Norm und Bravheit sehnt, führt z
Mausklick weit entfernt Ein Mausklick nur - ein falscher! Und eine schön geschriebene und zu Ende formulierte Szenenreportage aus einem Film verschwindet im Nichts. Der fatale Fehler: er war ausgeschnitten und in ein Antwortfenster im Browser eingefügt, danach war ein Bild ausgeschnitten und in eine Grafikdatei zur Bildbearbeitung eingefügt, was den vorherigen Inhalt des Zwischenspeichers löschte. Und dann klicke ich aus Versehen das Antwortfenster weg - nicht zu, sondern einfach in den Hintergrund, was mir Fenster mit Inhalt löscht. Die formulierte Reportage nur noch Erinnerung. Gehört das ins Archiv für ungeschriebene Texte? Texte, die nur noch in Erinnerungen existieren, weil sie unwiederbringlich verloren sind? Die Virtualisierung der Schrift hat das zu einem nicht selten vorkommenden Fall gemacht. Ist ein verschollener Text aber ein ungeschriebener Text? Ich ließ meinen Helden einst in einem Hörspiel in einer zynischen Laune gegenüber dem Zeitgeist auf einer mechanischen S