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Es werden Posts vom Juli, 2020 angezeigt.

Migrantographie

Vor einigen Tagen fiel mir, weil ich in meinem Trotz der Köpfigkeit verfiel, ein Titel ein: «ich bin ein Türkenjunge - eine Migrantographie!» Ich habe auch überlegt, ob ich nicht von einer «Automigrantographie» sprechen sollte. Viele der in der dritten Generation in Deutschland lebenden und schreibenden Migrantennachkömmlinge betreiben einen egomanen sozialen Realismus und definieren ihre Schreiberei über ihre "Herkunft". Ob es Lyrik ist oder Prosa, die Hackerei auf der Tastatur, die keine Sachtexte hervorbringt, wird durch die Beschreibung dieser "Herkunft" und ihrer Folgen klassifizert, ist ein Teil der deutschsprachigen Literatur, aber eben keine deutsche Literatur. Wie die Autorinnen und Autoren stehen auch ihre Texte mit einem Bein in einer anderen vermeintlichen Heimat, als hätten Menschen, die einen künstlerischen oder schriftstellerischen Weg einschlagen eine solche. Die Spießigkeit dieser bürgerlichen Schreibe, die sich nach Norm und Bravheit sehnt, führt z...